Töging –Angemessen aber gediegen feierten die beiden Abschlussklassen der Comeniusschule ihre Schulentlassung. Mit dem nötigen Abstand fanden die Familien genügend Platz rund um das Atrium im Innenhof der Schule. Mit großen Einschränkungen hatten die 40 Absolventen in diesem Jahr zu kämpfen: keine Abschlussfahrt, kein Tanzkurs und auch kein Abschlussball. Vielleicht auch deshalb erreichten die Comeniusschüler schulische Spitzenwerte: Alle Schüler des M-Zuges und 87,3 Prozent der zum Quali angetretenen Schüler haben es im „Coronajahr“ gepackt.
Besser als der Schnitt in Bayern
„Der Bayernschnitt liegt hier bei 65 Prozent“, lobte Schulleiter Manfred Putz seine Schulabgänger. Großer Dank ging an die beiden Abschluss-Klassenlehrerinnen Tanja Hilz und Helga Fischer. Dass es eine besondere Abschlussfeier werden würde, genau, wie das gesamte Schuljahr einzigartig war, betonte Schulleiter Manfred Putz in seiner Rede: Corona kannte er bisher nur als Biermarke, Maskenpflicht gab es höchstens im Fasching und „Homeschooling“ war auch für ihn bisher unvorstellbar gewesen. Er lobte die Lehrer angesichts der Ergebnisse der Absolventen, dass sie diese Herausforderung so hervorragend angenommen hätten. Auch den Eltern dankte er für ihre tolle Unterstützung und nicht zuletzt den Schülern, die „in diesem Jahr besonders schnell lernen mussten, Verantwortung zu übernehmen“. Winhörings Zweiter Bürgermeister Kolomann Hans Sigrüner und Tögings Dritter Bürgermeister Werner Noske wünschten den Absolventen viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg.
Die Schüler des M-Zugs nahmen die Lehrkräfte noch einmal ein wenig aufs Korn: Neun Lehrer mussten sich in nachgestellten Unterrichtssituationen ihre Marotten aufzeigen lassen, was diese mit viel Humor nahmen: so wurden beispielsweise Schülerinnen im Sportunterricht gerügt, weil sie in der Mittagspause eine Dönerbox gegessen hatten und folglich wenig leistungswillig waren. Eine andere Lehrkraft liebt den Griff in die Großpackung Kinderschokolade als Nervennahrung. Auch, dass es möglich ist, Arbeitsblätter auf dem Bürostuhl rollend auszuteilen, haben sich die Schüler des M-Zugs als wichtigen Lehrinhalt behalten.
„Sie haben den Kindern nicht nur Wissen vermittelt, sondern ihnen auch wichtige moralische Werte, wie Ehrlichkeit, Offenheit und Fleiß vermittelt“, dankten Vertreter des Elternbeirats Klassenleiterin Helga Fischer, die in den Ruhestand geht. Auch die 9a richtete sich noch einmal an alle Mitglieder der Schulfamilie und dankte dafür, dass man sie „mehr oder weniger gut ertragen“ habe. Sogar das Reinigungspersonal und der Hausmeister wurden erwähnt, weil sie jedes Malheur der Schüler so klaglos und akkurat beseitigten. Besonders dafür, dass man trotz der verkürzten Präsenzzeit noch gemeinsame Ausflüge nach Salzburg, Berchtesgaden und München unternehmen konnte, zeigten sich die Schüler dankbar.
Ein schwieriges Unterrichtsjahr
Auch die Lehrerinnen der Abschlussklassen rekapitulierten das schwierige Unterrichtsjahr. Dass es dieser Jahrgang besonders „drauf hat“, davon zeigten sich Tanja Hilz und Helga Fischer überzeugt. Schließlich haben sich einige während der Coronazeit in manchen Fächern um zwei ganze Notengrade verbessert. „Von nichts kommt nichts“, rief Helga Fischer ihren Schützlingen zu, „denn dass sich Leistung rentiert, durftet ihr in besonderer Weise erfahren. Macht was draus“.